# 12: Dream a little dream with Heinz Emigholz


Wenn Übermüdung und Schlafmangel nach vielen Nächten mit weniger als 5 Stunden Schlaf ihren Tribut fordern wollen, und einem in nahezu jedem Film an den Augenlider zerren, wirkt ein Film von Heinz Emigholz Wunder.. Nachdem wir letzte Nacht auf der wunderschönen Forumsparty (in der Berliner Volksbühne) bis in die Morgenstunden gefeiert haben, war klar, dass mein straffes Morgenprogramm einige Modifikationen erfahren musste;) Erst gegen halb 12 machte ich mich auf den Weg zum Potsdamer Platz und sah mir unter anderem den neuen Film von Heinz Emigholz an.

airstrip 01

The Airstrip © Filmgalerie 451

Im 21. Teil seiner Serie “Photography and Beyond”, THE AIRSTRIP, beleuchtete Emigholz wieder architektonische Meisterwerke, die seiner Meinung nach vom öffentlichen Interesse vernachlässigt wurden und in Zeiten des Umbruchs, von Kriegen und Übergangsphasen neben ihrem architektonischen Zweck weitere Rollen erfüllten und uns heute die Geschichte ihrer Vergangenheit erzählen.. Von Bauten in Rom, Bologna, Madrid nach New Mexico, Montevideo, Tokyo und zum Schluss wieder zurück bis nach Berlin, sieht man, wie die Gebäude in das moderne Stadtbild integriert sind und die Gegenwart mitprägen.

Aus der fragmentarischen Zusammenstellung der Bilder und der ruhigen Stimme der Kommentatorin aus dem Off entstand bei mir das Gefühl totaler innerer Ruhe und hier und da verschlummerte ich ein paar Minuten.

 

The Airstrip, Deutschland 2014 © Filmgalerie 451

Es ist kein rein dokumentarischer Rahmen, in dem sich der Film bewegt. Die Beobachtung der Bauwerke kreiert eine eigene Sprache und eine Erzählung, die den Zuschauer besonders dann zur Reflxion anregt, als auf einmal große Stücke Fleisch, Laibe Brot, Kleider und Lampen durch das Bild fliegen und die Frage nach der Vorhersagbarkeit von Dokumentarfilmen aufwerfen (und mich wieder völlig in den Wachzustand versetzen). Für Zuschauer, die mit den Werken von Emigholz bekannter sind als ich, ist der Film “nicht nur ein stilistischer Bruch, sondern auch ein Bruch mit den Erwartungshaltungen des Zuschauers an Filme von Heinz Emigholz. Nach Jahren des dokumentarischen Beobachtens ist es Sinnbild für die Lust des Regisseurs, sich wieder fiktionalen Stoffen zu widmen.” (http://www.festivalblog.com/archives/2014/02/the_airstrip_au.php5).

Mit neu getankter Energie und Tiefenenstspannung kam ich aus dem Kino und freue mich nun auf die Verleihung des Caligari-Preises..

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