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Zusammenfassung:
Auf die Computerspieldesignerin eines neuen Virtual Reality Spiels wird ein Anschlag verübt. Sie flieht mit einem Praktikanten der Firma und versucht herauszufinden ob das Spiel beschädigt wurde. Hierzu muß sie es spielen. Am Ende war die Realität auch nur Teil eines Spiels einer übergeordneten Realität und dem Zuschauer stellt sich die Frage – was ist real. Auch unsere Wirklichkeit könnte nur ein Computerspiel sein. (dw)
Kommentar:
Klingt ziemlich schräg und abgefahren? Könnte interessant sein – ist es aber nicht. eXistenZ ist einer der langweiligsten und schlechtesten Filme die ich je gesehen habe. „Angriff der Killertomaten“ besitzt mehr Unterhaltungswerk, dieser Film will wenigstens schlecht sein und ist auch als Low-Budget-Film gedreht. eXistenZ hingegen ist unfreiwillig komisch, will todernst sein und wirkt einfach nur lächerlich. Die Schauspielerische Leistung ist überaus schwach und jemand wie Ian Holm dürfte sich hinterher für seine Mitwirkung an diesem Film schämen. Soll man es nun den Schauspielern anlasten die nichts von ihrem Handwerk verstehen oder dem schlechten Drehbuch mit schlecht geschriebenen Charakteren. Das Argument es sei alles ja nur die Darstellung eines Computerspiel gewesen ist sicherlich die kreativste und unverschämteste Entschuldigung für komplettes schauspielerisches und drehbuchmäßiges Versagen die man sich vorstellen kann, und doch nimmt man sie dem Film nicht ab. Abgesehen davon daß der Film so langweilig ist wie ein schlecht gemachtes Computerspiel und das Thema „Was ist Realität?“ von „Matrix“ wesentlich besser abgehandelt wird ist dieser Film auch noch eklig. Und zwar geschmacklos und grundlos eklig.
Ungewollt und unübersehbar geben die Darsteller in diesem Film sich selbst und ihre unglaubwürdigen Charaktere der Lächerlichkeit preis. Vor allem die beiden Hauptrollen versagen komplett. Die von Jennifer Jason Leigh dargestellte Programmiererin wirkt unsympathisch und total verblödet, man verspürt den starken Wunsch sie zu prügeln. Ist bei diesem Film vorprogrammiert, für sich nur drei Worte finden lassen: langweilig, schlecht, eklig … und die drei in einer Endlosschleife. (dw)
Kommentar:
eXistenZ wartet mit faszinierenden Bildern auf: Im Gegensatz zu den üblichen Cyberspacegeschichten wie Matrix und Johnny Mnemonic, die in aller Regel die menschlichen Protagonisten mit Implantaten vollstopfen und mit Computern interagieren lassen, sind bei Cronenberg die Spielkonsolen organisch, aus Fleisch und Blut, in speziellen Tieren herangezüchtet. Diese Idee macht es möglich, dass in eXistenZ die Verschmelzung von Mensch und Spielkonsole zum erotischen Akt wird. Damit reiht sich eXistenZ nahtlos in das Gesamtwerk Cronenbergs ein. Der menschliche Körper und seine Manipulation, sei es durch Technik, Medien oder chemische Substanzen, war schon immer ein Thema der Filme von David Cronenberg. Immer wieder hat er dafür faszinierende Bilder gefunden, z.B. in Die Fliege, Naked Lunch und in seinem Meisterwerk Videodrome. Das visionäre Einfangen des “New Flesh” steht im Zentrum der Filme, die allesamt als Metaphern gelesen werden können für eine Zeit, in der sich der Mensch immer mehr entgrenzt, er immer mehr eingebunden wird in eine technische Zivilisation, die tiefer als je zuvor auch in das Organische und Psychische eindringt. Im Gegensatz zu David Lynch, dem zweiten großen Regisseur des verunsicherten postmodernen Subjekts, der in vielem prätentiös und zu angestrengt mysteriös wirkt, merkt man Cronenbergs Filmen an, dass er vom Genrekino kommt und mit einer Reihe von intellegent gemachten Horror-B-Movies seine Karriere als Regisseur begann. Im Unterschied zu Lynch langweilt man sich bei Cronenberg nicht eine Minute. Seine Filme funktionieren als Abhandlung über das “New Flesh” aber eben auch als spannende Unterhaltung. (ts)
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Regie & Buch: Cronenberg, David
Darsteller: Jennifer Jason, Leigh; Law, Jude; Holm, Ian; Dafoe, Willem
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Text: Daniel Walter, Timothy Simms (03.01.2003)