Monday


Titel: Monday
Originaltitel: Monday
Land/Jahr: Japan, 1999
Format: 35mm, 1:1.85
Länge: 100 min

 

Zusammenfassung:
Es ist Montag. Ein Mann in einem schwarzen Anzug wacht in einem Hotelzimmer auf. Er hat sein Gedächtnis verloren. Während er sich im Zimmer umschaut, kommen nach und nach einzelne Erinnerungen zurück. Auslöser ist ein Päckchen Salz, das ihm aus der Tasche fällt. Es handelt sich um eine Art ‘Reinigungssalz’ wie es in Japan nach Totenwachen und Beerdigungen verwendet wird, um böse Geister zu bannen. Wir sehen eine japanische Beerdigung. Unter den Trauergästen ist unser Protagonist. Weitere Fragmente der letzten Tage kommen ihm ins Gedächtnis: Der Mann sieht sich in einem Café … beim Tanz … in einer Bar … es gibt Auseinandersetzungen mit Yakuza-Mitgliedern. Schließlich geschieht in der Nacht ein Mord, an dem er aktiv beteiligt zu sein scheint. Träumt er, oder …?

Kommentar:
“Ich wollte einfach nur machen, was ich auch wirklich und wahrhaftig machen wollte. Und zwar eine Komödie, einen Actionfilm, eine dramatische, traurige, fantastische Geschichte mit Horror-Touch, einen reinen Tanzfilm mit Tanz, Tanz, Tanz. Ich wollte all diese Elemente mit einem zynischen Gelächter erfüllen, und das Ergebnis sollte dann noch unter hundert Minuten bleiben. Ich habe es versucht. Und, yeah, ich habe es geschafft.” (Sabu)

Mit einem Feuerwerk an filmischen Einfällen präsentiert uns Sabu ein gelungenes Genremix aus Tragikkomödie, Slapstick, Gangsterfilm und Tanzfilm mit surrealen Komponenten. An einer Stelle im Film stimmen die Protagonisten selber mit in ein zynisches Gelächter ein. Ein Lachen, das ansteckt! Aber auch ein Lachen, das einem ob der verwirrenden Wendungen im Film mitunter im Halse stecken bleibt. Monday – sicherlich eines der Highlights auf der Berlinale 2000 – wurde u.a. mit einer lobenden Erwähnung der Caligari-Jury (Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.) ausgezeichnet.

Kommentar:
Zum Regisseur: Sabu, geboren 1964, begann seine Karriere 1986 als Filmschauspieler in Sorobanzuku unter der Regie von Yoshimitsu Morita. 1991 erhielt er für seine Rolle im Film ‘World Apartment Horror’ (1991) auf dem Yokohama-Filmfestival eine Auszeichnung als ‘bester Nachwuchsschauspieler’. Seit 1996 dreht Sabu selber Filme und seine Werke waren schon wiederholt in Berlin zu sehen: Dangan Runner (1996, Panorama), Unlucky Monkey (1998, Forum) und Monday (2000, Forum)

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Regie: Sabu

Darsteller: Tsutsumi, Shinichi; Matsuyuki, Yasuko; Osugi, Ren; Noda, Hideki

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Text: Vivian Conrad (23.01.2002)