Kung Fu Panda


(USA 2008, 92 min, 35mm, Scope)

 

“Ohohohooooo, everybody was Kung Fu fighting, those kids were fast as lightning. In fact it was a little bit fright’ning, make sure you have expert timing… ohohohoooooo…”

Jeder hat das Lied von Carl Douglas schon einmal gehört und mit diesem Gute-Laune-Lied geht man beschwingt und überaus vergnügt nach dem Abspann aus dem Kino.

Und warum? Es gibt Neues aus dem Hause DreamWorks Animation. Die Produktionsfirma, die uns bereits „Madagaskar“, „Ab durch die Hecke“ oder die „Shrek“-Filme beschert hat, erfreut uns in diesem Jahr, das ganz im Zeichen Chinas zu stehen scheint (tagespolitisch, historisch, olympisch, aber eben auch filmisch), mit einem neuen wunderbaren Animationsfilm. Der etwas rundliche Panda Po (Stimme: Hape Kerkeling/Jack Black) wohnt mit seinem Vater im „Tal des Friedens“ in China. Der Vater (übrigens ein Vogel und kein Panda…) ist Chef eines Nudelsuppenrestaurants, das er mit viel Stolz und im Sinne der Familientradition führt. Natürlich möchte er, dass sein geliebter und etwas tollpatschiger Sohn einmal den Laden übernimmt. Dann wird er ihm auch irgendwann die geheime Zutat für seine Nudelsuppe verraten. Po aber – Hape versteckt sich herrlich im Stimmenkostüm – träumt nur von Kung Fu und den „furiosen Fünf“. Eines Tages passiert, worauf die Menschen schon seit 1000 Jahren warten: Kung Fu Altmeister Oogway (Jochen Schröder/Randall Duk Kim), eine Schildkröte, wird den „Drachenkrieger“ bekannt geben, der die Drachenrolle erhält, damit unbesiegbar wird und dem Tal den Frieden wiederbringt. In einer großen Feier zeigen die „furiosen Fünf“, das sind Tigerin Tigress (Bettina Zimmermann Angelina Jolie), Affe Monkey (Stefan Gossler/Jackie Chan), Gottesanbeterin Mantis (Tobias Kluckert/Seth Rogen), Schlange Viper (Cosma Shiva Hagen/Lucy Lu) und Kranich Crane (Ralf Schmitz/David Cross), was sie von ihrem Lehrer Shifu (Gottfried John/Dustin Hoffman) gelernt haben.

Es ist ein seltener Augenschmaus für die Zuschauer aus dem Tal, denn die sieben Kung Fu-Könner sind meistens auf dem Berg in ihrem Palast. Po, tollpatschig wie er ist, tappst der weisen alten Schildkröte irgendwie vor den Zeigefinger, als dieser auf den Drachenkämpfer zeigt. Und so wird Po zu eben diesem und soll von Shifu ausgebildet und dann in die Geheimnisse der Drachenrolle eingeweiht werden. Klar, dass da anfängliche Probleme, die vor allem einen hungrigen, schwabbelbäuchigen und bewegungsfaulen Hintergrund haben, nicht lange auf sich warten lassen. Zur gleichen Zeit bricht Tai Lung (Thomas Fritsch/Ian McShane) aus dem Gefängnis aus. Er wurde als Baby von Shifu gefunden und hervorragend in der Kung Fu-Kunst ausgebildet, wurde aber – ähnlich eines Anakin Skywalkers – sozusagen von der dunklen Seite angezogen. Tai Lung ist böse, er wollte selbst der Drachenkämpfer sein und ist nun auf dem Weg zurück zum Palast, um die Drachenrolle an sich zu reißen.

Panda Po ist ein sympathischer runder Bär, der genauso gut Hape selbst sein könnte – jedenfalls von der komischen Ader und der tollpatschigen Situationskomik her. Und manchmal, wenn man genau hinhört, hört man die Stimme eines uns wohl bekannten, ebenfalls rundlichen, Handtaschen tragenden Grevenbroicher Tagesblattreporters heraus, der immer wieder Rücken und Kreislauf hat. Der Film weist zahlreiche Anleihen aus alten chinesischen Kampfkunstfilmen mit Bruce Lee, Jackie Chan-Filmen oder auch aus neueren Produktionen wie „Kill Bill“ auf, wo etwa eine abgewandelte Form der 5-Finger-Pressur-Herz-Explosions-Technik verwendet wird (Gewalt wird natürlich nicht gezeigt, es ist in erster Linie ein Kinderfilm!).

Die Regisseure John Stevenson („Madagascar“ und „Shrek 2“) und Mark Osborne haben uns mal wieder einen kleinen und feinen Animationsfilm geschenkt. Wer immer noch eine ablehnende Haltung gegenüber Animationsfilmen einnimmt, könnte dank solcher Filme bekehrt werden.

 

Text: Jennifer Borrmann, 05.07.2008

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