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Berlinale 2020 – Mein Goldener Bär
Die Berlinale 2020 ist vorbei, ich sitze schon im Zug zurück nach Freiburg und habe es in einer Woche geschafft sage und schreibe (oder eben nicht) zwei Tagesberichte zu verfassen. Eine nicht sonderlich beeindruckende Leistung, die aber vor allem dem vollen Programm der Berlinale geschuldet ist. Obwohl ich mich fast ausschließlich auf die Filme im…
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Berlinale 2020 – Zweiter Tag
Effacer l´historique (Delete History) Filmisch startete der zweite Tag mit einem verhältnismäßig kurzweiligen französisch-belgischen Film von Benoît Delépine und Gustave Kervern. Die Handlung dreht sich um drei VorstädterInnen fortgeschrittenen Alters, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit den Problemen und Absurditäten der modernen Medienwelt konfrontiert sehen. Völlig überwältigt von der absoluten Durchdringung des Alltags…
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Berlinale 2020 – Erster Tag
Mit der U-Bahn an den Potsdamer Platz. Im Gedränge das Programmheft studieren und Plan für den nächsten Tag machen. Beim Umsteigen vier Minuten auf die S-Bahn warten? Das reicht sogar noch für ein Franzbrötchen vom Bäcker. Kurz vor 9 Uhr im Stechschritt vom Bahnhof zum Berlinale-Palast, um noch pünktlich in den ersten Film zu kommen.…
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Berlinale 2020 – Schatten über Berlin
Wie in jedem Jahr reisen dieser Tage tausende Filmschaffende und -begeisterte in die Bundeshauptstadt um 10 Tage lang Filmwerke aus aller Welt zu feiern. Doch die Eröffnungsgala am Donnerstag stand zunächst im Zeichen der Trauer und Anteilnahme. Angesichts der Mordanschläge in Hanau wurden die offiziellen Feierlichkeiten im Berlinale-Palast für eine Schweigeminute unterbrochen und auch die…
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So schön seltsam: “Ich war zuhause, aber”
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde, als ich morgens um halb zehn in den Friedrichstadt-Palast stolperte, um mir den deutschen Wettbewerbsbeitrag Ich war zuhause, aber anzusehen. Ich wusste nur, es geht um einen Jungen, der zurück nach Hause kommt, nachdem er eine Woche lang als vermisst gegolten hatte. Und dass irgendwie alles komisch…
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Stille im Berlinale-Palast: “Utøya 22. juli”
Berlinalezeit ist ja immer auch Erkältungszeit. Kerngesund kommt man hier an und nach zehn Tagen ist man am Ende. Die Gründe sind mannigfaltig und vor allem auf einen Schneeballeffekt zurückzuführen dergestalt, dass man im dunklen, warmen Kinosaal dem hustenden Sitznachbarn nicht entkommt und dadurch drei Tage später selbst zum Multiplikator wird. Was in den Berlinalekinos…
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Berlinale: 19 Filme konkurrieren um den Goldenen Bären
Es ist die vorletzte Berlinale für Festivalleiter Dieter Kosslick, und auf die Frage, mit welchen Gefühlen er in die 68. Ausgabe geht, antwortet er schlicht “mit guten!” und grinst. Ein breites Spektrum internationaler Werke ist wieder im Wettbewerb vorzufinden. So erwartet einen beispielsweise der neue Film des philippinischen Regisseurs Lav Diaz, Ang Panahon ng Halimaw,…
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BERLINALE – Der Wettbewerb: Menschen und ihre Beziehungsprobleme
Mit Django eröffnete die diesjährige Berlinale – ein gut gewählter Einstiegsfilm, war er unter all den Wettbewerbsfilmen mit wenigen Ausnahmen (der französischen Koproduktion Félicité und dem chinesischen Animationsfilm Have a Nice Day) wohl der am wenigsten anstrengendste. Er erzählt davon, wie der berühmte Jazzmusiker Django Reinhard (Reda Kateb) sich und seine Familie vor den Nazis zu retten versucht. Tolle Musikszenen…
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BERLINALE – Ein psychedelisches Abenteuer: Der Animationsfilm “My Entire High School Sinking into the Sea”
Dass der Film des Comicautors Dash Shaw in der Sektion “Generation 14+” läuft, ist zeitweise verwunderlich. Nicht nur weil in seiner Geschichte um eine Schule, die aufgrund eines Erdbebens eine Klippe herunterfällt und im Meer versinkt, enorm viele Menschen sterben, sondern auch wegen der Bilder, denen die Bezeichnung “kreativ” alleine nicht mehr gerecht wird. Man…
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BERLINALE: Forum-Highlights
Eine schlechte Pop-Sängerin, deren Lyrics von Schweiß unter den Achselhöhlen handeln, ein Bauarbeiter, der grinsend berichtet, er habe seinen Hosenstall nicht zugemacht, eine Krankenschwester, die ständig vom Sterben redet und ein Zeppelin, das mitten durch Tokyo fliegt – was geht hier vor sich? Das fragt man sich nicht nur einmal, wenn man Yuya Ishiis japanischen…
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BERLINALE – Was eine Frau: Der chilenische Wettbewerbsbeitrag “A Fantastic Woman”
Bis zum dritten Berlinaletag hat es gedauert, dass ein Wettbewerbsfilm endlich richtig beeindruckt. Josef Haders Wilde Maus hat gestern zwar für viele Lacher gesorgt, spielt aber doch in einer ganz anderen Liga als Sebastián Lelios A Fantastic Woman, nach dessen Schlussszene man erst merkt, dass man seit 100 Minuten nicht ausgeatmet hat. Oder so ähnlich.…