Ein Beitrag zum Holocaust Gedenktag von Moritz Braun.
Heute vor 77 Jahren wurde das Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. In Auschwitz-Birkenau wurden mehr als eine Millionen Menschen aus ganz Europa systematisch ermordet. An diesem Ort des Grauens, wie auch an anderen Orten, wurden überwiegend Juden, aber auch Sinti und Roma, politische GegnerInnen und Kriegsgefangene ermordet. Am heutigen Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust wollen wir an all diese Menschen erinnern, die durch diesen Rassenwahn ums Leben kamen oder sich gegen diesen mutig zur Wehr setzten.
Da die Zahl derer, die von der Grausamkeit der Vernichtungslager berichten können, immer kleiner wird und nicht jedem die Fahrt in eine der Gedenkstätten des Holocaust möglich ist, bietet sich die Kunstform des Films an, die Ausmaße des Verbrechens und das Lagerleben zu verstehen. Alain Resnais Dokumentarfilm „Nuit et Brouillard“ (dt. Nacht und Nebel) versiegelt die Zeit und ist eines der wichtigsten filmischen Werke über die nationalsozialistischen Konzentrationslager. So endet der Film mit den Worten
„Wer von uns wacht hier und warnt Uns wenn die neuen Henker kommen? Haben sie wirklich ein anderes Gesicht als wir? […] Gibt es noch alle jene, die nie daran glauben wollten, oder nur von Zeit zu Zeit. Und es gibt uns, die beim Anblick dieser Trümmer aufrichtig Glauben, der Rassenwahn sei für immer darunter begraben. Uns die wir tun als schöpften wir neue Hoffnung, als glaubten wir wirklich, dass all das nur einer Zeit und nur einem Lande angehört. Uns die wir vorbeisehen an den Dingen neben uns, und nicht hören, dass der Schrei nicht verstummt.“
Da schon seit 2015, mit der Ankunft von über einer Million Schutzsuchenden in Deutschland, und aktuell durch die Querdenker Bewegung rechtes Gedankengut verstärkt in der Öffentlichkeit präsent ist, muss die Zivilgesellschaft ein klares Zeichen gegen Antisemitismus und Ausgrenzung setzten. Damit wahnhafte Verirrungen wie etwa der antisemitische Terroranschlag in Halle 2019 keinen Nährboden finden.
„In einer rassistischen Gesellschaft reicht es nicht aus, nicht rassistisch zu sein, wir müssen antirassistisch sein.“ – Angela Davis