5 # Berlinale – RETROSPEKTIVE 6: FORMSPIELE


  • DUELL/THE DUEL Kurzfilm, Klaus Lemke, Bundesrepublik Deutschland 1966, 11 Min.

 

  • DIE MASCHINE/The Machine Kurz-Animationsfilm, Wolfgang Urchs, Bundesrepublik Deutschland 1966, 11 Min.
 Die Maschine | The Machine Land: BRD 1966 Regie: Wolfgang Urchs Bildbeschreibung: Sektion: Retrospektive Quelle: Deutsche Kinemathek, © Schamoni Film
Die Maschine | The Machine
Land: BRD 1966
Regie: Wolfgang Urchs
Bildbeschreibung:
Sektion: Retrospektive
Quelle: Deutsche Kinemathek, © Schamoni Film

 

  • DER WEISSE HOPFENGARTEN/Winter Hops Kurz-Experimentalfilm, Wolfgang Ramsbott, Bundesrepublik Deutschland 1966, 17 Min.

 

  • FERRARI/FERRARI TV-Kurz-Dokumentarfilm, Michael Klier, Bundesrepublik Deutschland 1965, 8 Min.

 

  • DIE KOFFER DES FELIX LUMPACH/FELIX LUMPACH’S SUITCASES Kurz-Experimentalfilm, Gerd Winkler, Bundesrepublik Deutschland 1966/67, 15 Min.

 

  • ARTIKEL/Articles Kurz-Experimentalfilm, Werner Nekes, Bundesrepublik Deutschland 1966, 10 Min.

 

Claus Löser, Theaterleiter des Kinos in der Brotfabrik, sprach ein paar einführende Worte und begrüßte vor allem auch Regisseur Michael Klier. Es war eine der wenigen analogen Vorführungen auf der gesamten Berlinale, was diese Veranstaltung zu einem ganz besonderen Ereignis machte. So wies Löser auch darauf hin, jeden Kratzer, jede sichtbare Spur der Geschichte des Materials – das nunmal auch zu jedem Film gehört – zu genießen. 1966 sei ein Jahr der Weichenstellung gewesen. Wenn man die Kinematographien der beiden Länder vergleiche, sei es für die DDR natürlich kein gutes Jahr in kultureller Hinsicht gewesen, weil seit Dezember 1965 und dem ominösen 11. Plenum ganz praktisch ein „Betonkurs“ gefahren wurde. Durch dieses harte Vorgehen und Zensur habe die DEFA irreversibel den Anschluss an die Filmwelt verloren, so der Filmexperte. Dagegen gab es in der BRD nun Tendenzen des subversiven Filmemachens und der Orientierungssuche.

Klier selbst erzählte unter anderem von seinen Erfahrungen mit Claude Chabrol, bei dem er als Regieassistenz arbeitete und später, wieder zurück in Deutschland, eine kleine Zeitschrift namens „Kino“ gründete. Diese hektographierten die jungen Filmemacher selbst und wollten mit ihren Texten eine Art „Antifilmkritik“ gegen konventionelle Filmkritik verfassen und veröffentlichen.

Die Kurzfilme selbst zeichneten sich aus durch eine große Diversität. So konnte man in Urchs DIE MASCHINE eine ausgezeichnete Animation genießen, die gleichzeitig unterhaltsam und gesellschaftskritisch war. Die Mechanisierung als Gefahr und letztendlich als Tod bringendes Monstrum. Auf der anderen Seite konnte man Halbdokumentarisches von Klier in DER FERRARI genießen, als Voice-Over erzählt, mit Interviews gespickt – ein kleiner Einblick in die Dekadenz der wirtschaftwunderlichen Welt der BRD. Die Filmauswahl bot ein Potpurri an sehr beeindruckenden Kurzfilmen und den ersten Gehversuchen junger experimentierfreudiger Filmemacher.

 

 

 

 

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