# 3 Oberhausen: Mara Mattuschka – Der Körper als Subjekt


Mara Mattuschka hat eine Erleuchtung am Tag, stellt sich vor, wie die Welt sein könnte, wenn sie darin Regie führen würde.. und lässt daraus ihre Filme entstehen. Ihr Alter Ego Mimi Minus durchlebt auf der Leinwand ihre Phantasien, ist das leere Blatt, auf dem Mara ihre Ideen entspinnt. Dabei dient der Körper von Mimi als Versuchsplattform. Das Thema “Der Körper als Subjekt” liegt vielen ihrer Kurzfilme  zugrunde. Auf  ihm vollziehen sich Metamorphosen, Häutungen und Optimierungen..

Auf den diesjährigen Kurzfilmtagen wird die öaterreichische Künstlerin Mara Mattuschka in einer Werkschau vorgestellt und ihr filmisches Schaffen der 80er Jahren bis heute beleuchtet. Ihre täglichen Erleuchtungen verwirklicht sie in Kurzfilmen, damit sie der Sprunghaftigkeit und Vielseitigkeit ihrer Gedanken und Phantasien genüge tun kann. Daraus entstehen Filme mit viel nackter Haut, intimer sexueller Momente, die auf kuriose Weise mit dem Publikum geteilt werden. Im Publikumsgespräch nennt Mattuschka ihre Art Filme zu machen “Knallhart mit dem Arsch ins Gesicht”.

DANKE, ES HAT MICH SEHR GEFREUT ist die Interpretation eines Satzes, der durch Kaiser Franz Joseph zum geflügelten Wort wurde.. Zentral im Bild  sehen wir Mimi Minus, nackt masturbierend.. Die Kamera zoomt heraus, bis nur noch Umrisse an Mimis Figur erinnern, dann hallt der Schrei des Höhepunkts durch den Saal. Mit “Danke, es hat mich sehr gefreut”, verabschidet sich Mimi, und verulkt damit die Erotik der Szene durch eine Höflichkeitsfloskel..

Von Häutungen erzählt die NABELFABEL..Mimis Kopf ist verhüllt von Strumpfhosen und entigelt sich langsam durch Einsatz von Zunge und Zähnen aus den einzelnen Schichten. Immer wieder wird sie von neuen Schichten bedeckt und zuweilen auch mit schwarzer Farbe bemalt. Hier wird das Konzept des Körpers als Subjekt besonders deutlich, sich bewegende Materie, beinahe gänzlich befreit vom Menschlichen.

LOADING LUDWIG ©Mara Mattuschka

Mit fünf und zwei Minuten Dauer, gehören NABELFABEL und DANKE, ES HAT MICH SEHR GEFREUT zu den kürzeren Werken Mattuschkas. Der längste Film im ersten Komplex, der den Werken der 80er Jahre gewidmetist, ist LOADING LUDWIG mit 65 Minuten und mit Abstand auch der skurrilste. Es ist der Querschnitt durch den Tag von Mimi Minus, mit kleineren Episoden, die Mimi jeweils mit dem Tippen eines Buchstabens auf der Schreibmaschine abschließt.. Dabei begibt sie sich in verschiedene Rollen, streift sich das eine Kostüm ab und das andere über, erzählt uns vom Zentralorgan, das die Form eines Eis hat und für die Koordination des Körpers eine unverzichtbare Funktion hat. Gedanken und Träume laufen dabei auf einem Bildschirm neben Mimis Frühstückstisch ab. Leider verlieren die einzelnen Filme in der Masse an Faszination, und es ist empfehlenswert, sich den Film eher als eine Mini-Serien anzehen, zur besseren Verdaulichkeit.

 

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