# 10: The Iron Mask (USA 1929, 123 Min)


Allan Dwans Film beginnt wie ein Theaterstück (am Klavier begleitend: Stephen Horne). Statisch nimmt der Kameramann Henry Sharp eine Theaterbühne zentralperspektivisch ins Visier und Douglas Fairbanks (der hier in der Rolle des d’Artagnan zu sehen ist) gibt uns eine Einführung in die dramatische Geschichte: Wir befinden uns im Frankreich des Jahres 1938, als Anna von Österreich (Belle Bennett) Ludwig XIII. (Rolfe Sedan) eineiige Zwillinge (beide Rollen übernahm William Bakewell) als Thronfolger schenkt. Kardinal Richelieu schickt den jüngeren der beiden Kinder sofort in ein geheimes Versteck. Anders als beim Remake mit Leonardo DiCaprio und Gabriel Byrne 1998, wird jedoch diese Kind von Rochefort entführt und 20 Jahre lang von ihm missgünstig beeinflusst und erzogen. Der echte Thronfolger wird kurzerhand von Rochefort entführt und durch den jüngeren Bruder ersetzt. In derselben Zeitspanne war d’Artagnan engster Vertrauter des echten Thronfolgers am Hofe und erkennt den Schwindel sofort, holt seine Freunde, die drei Musketiere Athos (Léon Bary), Porthos (Stanley Sandford) und Aramis (Gino Corrado) zurück, um dem Recht genüge zu tun.

 

 The Iron Mask | Die eiserne Maske Land: USA 1929 Regie: Allan Dwan Sektion: Retrospektive Courtesy of Photoplay Productions © 1999 Photoplay Productions
The Iron Mask | Die eiserne Maske
Land: USA 1929
Regie: Allan Dwan
Sektion: Retrospektive
Courtesy of Photoplay Productions © 1999 Photoplay Productions

 

Die Ausleuchtung besticht in den dunklen Verliesen und Kellerräumen durch eine architektonische, aber auch atmosphärische Strukturierung. Viele natürliche Lichtquellen aus dem Kamin, von Kerzen und Fackeln an den Wänden erinnern an das Chiaroscuro der Malerei: Raum und Stimmung werden durch die Hell-Dunkel-Kontrastierung gestaltet und eingesetzt.

Inhaltlich und dramaturgisch setzt der Mantel-und-Degen-Film aber vor allem auch auf komödiantische Elemente: Frauen (auch mal „She-Devils“ genannt), Alkohol und die Liebe werden immer wieder ironisch in Szene gesetzt, um die ansonsten ernste Geschichte aufzulockern. Douglas Fairbanks, der auch für Drehbuch und Produktion verantwortlich zeichnet, zeigt einmal mehr seine gekonnte Darstellung des akrobatischen Helden und darf darüber hinaus als Erzähler fungieren – eigentlich handelt es sich um einen Stummfilm mit Zwischentafeln, jedoch kommentiert Fairbanks (ähnlich wie Marc Hellinger in „The Naked City“) Charaktere und Handlung. Großes Kinovergnügen, frei nach Alexandre Dumas père!

 The Iron Mask | Die eiserne Maske Land: USA 1929 Regie: Allan Dwan Sektion: Retrospektive Courtesy of Photoplay Productions © 1999 Photoplay Productions
The Iron Mask | Die eiserne Maske
Land: USA 1929
Regie: Allan Dwan
Sektion: Retrospektive
Courtesy of Photoplay Productions © 1999 Photoplay Productions

 

 

 

 

 

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